Kopfbaumschnitt

Es kann zwischen zwei vollkommen verschiedenen Arten des Kopfbaumschnittes unterschieden werden. Der eine versteht unter Kopfbaumschnitt die Nutzung von Weidenruten zur Korbflechterei. Dies betrifft alte Kopfweiden an Gräben, die zum Teil ganze Landstriche prägen, deren Nutzung jedoch oft vor Jahren aufgegeben wurde. Diese sind für den Naturschutz besonders interessante Bäume und bedürfen der speziellen Pflege. Eine historische Form ist das Schneiteln. Hierbei werden die jungen Äste als Viehfutter abgeschnitten. Während diese Nutzung in Afrika noch von Bedeutung ist, wird diese Nutzung in Europa nicht mehr praktiziert.
Ganz anders verhält es sich mit dem gestalterischen oder barocken Kopfbaum, der meistens in den Innenstädten oder Parkanlagen steht. Es kann sich aber auch um mehrere hundert Jahre alte Tanzlinden handeln, die regelmäßig geschnitten wurden.

Alle ein bis vier Jahre werden an den verdickten Astenden (Köpfe), den Ästen und dem Stamm alle Neuaustriebe flach abgeschnitten. Dies erfolgt an der Triebbasis und nur im Triebdurchmesser ohne Verletzung der Köpfe. Um alte Köpfe zu verjüngen können einzelne Stummel als sogenannte Verjüngungsreiser stehen bleiben. Zu viele Stummel an einem Kopf sterben jedoch ab und führen zu Fäulen in dem Kopf. Der Schnitt sollte nach den letzten stärkeren Frösten und vor dem Neuaustrieb erfolgen. Insbesondere bei Linde führt der Schnitt im Herbst zu verstärkten Fäulen an den Schnittstellen.

Der Kopfbaumschnitt muss bei der Anzucht bzw. in der Jugendphase begonnen werden. Es wird in diesem Fall die stärkeren Äste nicht auf Zugast geschnitten, sondern dort wo die Köpfe etabliert werden sollten. Der Astdurchmesser sollte nicht größer als 5 cm sein. Alle schwächern Äste ohne Köpfe werden entfernt.

Kopfbaumschnitt

Baumpflege Funck

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